Vor einiger Zeit nahm ich an einer Delphi-Studie zum Externen Personalmarketing in Deutschland im Jahr 2030 teil. Jetzt sind die Ergebnisse ausgewertet.

Nach Einschätzung der Befragten zeigt sich, dass die zukünftige Aufgabe des Personalmarketings als strategisch bedeutsamer und äußerst anspruchsvoll wahrgenommen wird.

Engpasszielgruppen, die rational an ihre Arbeitgeberwahl herangehen, müssen mit maßgeschneiderten Angeboten angezogen werden. Zugleich kommt der Pflege einer attraktiven Unternehmenskultur und damit einhergehend der Schaffung einer stimmigen Arbeitgebermarke in einer sich ständig wandelnden Umwelt eine große Bedeutung zu.

Personalmarketing wird personell „bunter“, sprich interdisziplinärer. Die Nutzung von IT-Tools wird noch relevanter, wobei nach Experteneinschätzung dadurch der persönliche Kontakt im Bewerberprozess nicht vollständig ersetzt wird.

Diese Einschätzung könnte ihre simple Ursache darin haben, dass sich die meisten Expertinnen und Experten aus dem HR-Bereich nicht vorstellen können oder möchten, eines Tages keinen persönlichen Kontakt mehr zu den Bewerberinnen und Bewerbern zu haben. Andererseits ist aber z.B. auch denkbar, dass die Befragten vermuten, eine positive „Candidate Experience“ könne ohne persönlichen Kontakt nicht möglich sein.

Die Studie zeigt einige Herausforderungen auf, die 2030 vermutlich auf das HRM zukommen. Sollten die Prognosen so oder ähnlich eintreffen, bedeutet dies, dass Unternehmen – und hier vor allem der Bereich HRM – in den nächsten zehn Jahren einem deutlichen Veränderungsbedarf gegenüberstehen. Am Ende wird es darum gehen, wem es gelingt, am schnellsten und besten die Komplexität der Rollenanforderungen organisatorisch abzubilden und dadurch mit den besten Personalmarketingmaßnahmen und den interessantesten Angeboten am (Bewerber-)Markt aufzutreten.